Ich habe neulich einen konkreten Fall kennen gelernt. Die Rente beträgt abzüglich der Kranken- und Pflegeversicherung, die durch die sonderbare 9/10-Regelung unseres Krankensystems sich ergibt, ca. EUR 900,- monatlich. Es gibt hierfür keinerlei soziale Leistungen. Dies ist bei uns für einen Rentner, der sein ganzes Leben gearbeitet hat, offenbar ausreichend.
Da dieser Rentner ein paar Jahre verheiratet war und nach der Scheidung knapp die Hälfte seiner in der Ehezeit erworbenen Rentenpunkte an seine frühere Frau über den Versorgungsausgleich abtreten musste, sind seine Rentenpunkte und somit seine Rente deutlich geringer, also ca. EUR 900,-.
Doch bei der Grundrentenzeit erfĂĽllt er wohl die Jahre, die fĂĽr einen Anspruch auf Grundrente notwendig sind. Leider sind seine Rentenpunkte insgesamt ein klein wenig zu hoch, um einen Anspruch auf Grundrente zu erhalten.
Wie kann das sein, bei ca. EUR 900,- Rente? Nach dem Widerspruch bekam er u. a. folgenden Text:
„Bei der Bestimmung der Entgeltpunkte für Grundrentenbewertungszeiten findet der zu Ihren Lasten durchgeführte Versorgungsausgleich keine Berücksichtigung. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, von den ermittelten 34,4730 EP Grundrentenbewertungszeiten die in Abzug zu bringenden Entgeltpunkte aus dem Versorgungsausgleich in Höhe von 6,8287 EP zu subtrahieren.“
Dies bedeutet sinngemäß: Jemand der EUR 900,- Rente bekommt und vor dem Versorgungsausgleich EUR 1.100,- bekommen hätte, der hätte bei der tatsächlichen Rente von EUR 900,- Anspruch auf eine Grundrente. Da aber der Versorgungsausgleich, den er abtreten musste, bei der Berechnung der Grundrente fiktiv hinzugerechnet wird, als ob er die bekommen würde, ist seine Rente zu hoch. Also nicht die tatsächliche Rente, sondern nur die fiktiv höhere Rente wir bei der Berechnung der Grundrente herangezogen.
Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD) sorgt somit für ein Gesetz, das allein nur in diesem einen Fall für mich eindeutig eine Mogelpackung darstellt. Was noch in diesem Gesetz trickreich gestaltet ist, habe ich nicht weiter untersucht. So jemand und so eine Partei ist für mich deshalb unwählbar geworden.
Nun kann man sich in Deutschland gegen Herpes zoster (GĂĽrtelrose) impfen lassen. Noch im Mai 2019 konnte man den Impfstoff Shingrix ISU (PZN 13715870) in den Apotheken fĂĽr 113,40 Euro kaufen und die volle RĂĽckerstattung von den Gesetzlichen Krankenkassen erhalten. Die Wirksamkeit setzt voraus, dass im Zeitraum von 2 – 6 Monaten eine zweite Impfung vorgenommen wird. Wer also im Mai 2019 die erste Impfung erhalten hat, sollte im Juli 2019 die zweite Impfung sich geben lassen.
Doch leider ist offenbar deutschlandweit Shingrix ISU nicht mehr zu bekommen. Auch wenn ich bei zahlreichen Apotheken, auch online nachgefragt habe, ist Shingrix ISU nirgends mehr erhältlich. Der Totimpfstoff Shingrix ist einfach nicht mehr lieferbar.
Der Hersteller ist GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG bzw. GlaxoSmithKline plc (GSK). Nach meinen Recherchen ist es ein britisches Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in London. Sind das wohl schon die Auswirkungen des möglichen Brexit, den GB so sehr schaden soll?
Geringe Mengen des Impfstoffs solle es ab August 2019 geben. Die nächste Möglichkeit, gerade für Menschen, die die erste Impfung schon erhalten haben, ist erst im Jahr 2020. Da dann die Zeit zwischen Erstimpfung und zweiter notwendiger Impfung überschritten ist, muss wieder mit einer Erstimpfung begonnen werden. Die unnützen Kosten der Krankenkassen sind nicht unerheblich.
Einen Handlungshinweis zu alternativ-Impfstoffen vom Robert-Koch-Institut (RKI) oder der STIKO gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Hier hat unser Gesundheitswesen in Deutschland total versagt. Die Kosten und Aufwendungen tragen die Beitragszahler. Die Politik der GroKo-Regierung mit dem Gesundheitsminister Jens Spahn hat hier wieder gezeigt, dass es viele Missstände in Deutschland gibt. Dies ist einer davon.
Nachdem ich in der Nacht von einem Freitag zu einem Samstag bemerkt hatte, dass ich eine von Bakterien verursachte Infektion ohne Antibiotikum nicht in Griff bekomme, habe ich am Samstag eine Notfallpraxis aufgesucht. Die Wartezeit war erfreulich kurz. Der Arzt hat nach meiner Beschreibung und mit einem kleinen Messinstrument meine Vermutung bestätigen können. Ich bekam in der Apotheke Amoxi 1000 – 1 A Pharma, Zuzahlung 5 Euro. Wenn nach dem letzten Punkt das Ende gewesen wäre, so wäre auch nichts zu kritisieren.
Doch: Der Arzt empfiehlt 7 Tage je 3 Filmtabletten einzunehmen. Dies sind 21 Filmtabletten. Nun sind aber die Notfallpraxen von der Politik/Krankenkasse angewiesen, nur die kleinste Packungsgröße verschreiben zu dürfen.
Amoxi gibt es in N1 / 10 St UVP 13,08 Euro, N2 / 20 St UVP 15,66 Euro und N3 / 30 St UCP 19,16 Euro. Das bedeutet, dass das Rezept nicht ausreicht, um meine Gesundheit wieder herzustellen, da der Arzt anstelle von 21 St Filmtabletten, nur 10 Filmtabletten (N1) verschreiben darf. Ich bin gezwungen, als kranker Patient nach 3 Tagen, trotz nicht einmal krankheitsförderndem Wetter, erneut zum Arzt zu fahren, um das nächste Rezept mit 10 Filmtabletten (N1) mir verschreiben zu lassen. Auf die letzte Filmtablette verzichte ich, weil es sonst noch komplizierter wird.
Wenn man nun den Preis der Medikamente betrachtet:
2 x 10 St (N1) bedeutet 2 x 13,08 Euro = 26,16 Euro Kosten.
1 x 20 St (N2) wĂĽrde bedeuten 1 x 15,66 Euro Kosten.
Wenn man die Zuzahlung des Patienten betrachtet:
2 (N1) x 5 Euro = 10 Euro Zuzahlung.
1 (N2) x 5 Euro = 5 Euro Zuzahlung.
Hier wird klar ersichtlich, dass durch die schwachsinnige politische Vorgaben, die Krankenkassen deutlich mehr bezahlen und der Patient genau das Doppelte bezahlen muss, um wieder gesund zu werden. Der lachende Dritte ist die Pharma- und Verpackungsindustrie. Und dies noch mit deutlich größerem Aufwand für Patient, Arzt, Apotheke. Was damit Geld von der Politik verschwendet wird, ist kaum vorstellbar.
Vom 1. Januar 2013 an müssen die Versicherten keine zehn Euro Praxisgebühr mehr bezahlen. Wie kam es denn so plötzlich von der Politik, die Praxisgebühr in so einem enormen Eiltempo abzuschaffen?
Die Reserven der gesetzliche Krankenversicherung (GKV ) summierten sich im ersten Halbjahr 2012 auf eine Rekordreserve von 21,8 Milliarden Euro und es sah so aus, als ob das Anhäufen von Geld, die den Versicherten „abgenommen“ wurde, kein Ende nahm.
Gesundheitsminister Daniel Bahr forderte die Kassen angesichts der Rekord-Reserven auf, Geld an die Versicherten zurĂĽckzugeben. „Die ĂśberschĂĽsse sind das Geld der Versicherten und Patienten“, sagte der FDP-Politiker. Diese sollten durch Leistungsverbesserungen und Entlastungen profitieren. Krankenkassen seien keine Sparkassen.
Die Techniker Krankenkasse (TK) hatte eine positive Vorreiterrolle gespielt und hatte angekĂĽndigt, ihren mehr als sechs Millionen Mitgliedern im kommenden Jahr eine Prämie von 80 Euro zu zahlen, wegen der hohen Reserven. Ebenso wollte die KKH-Allianz einen Bonus von 40 Euro gewähren. Die kleine Hanseatische Krankenkasse (HEK) wollte sogar fast ihren gesamten JahresĂĽberschuss an ihre 293 000 Mitglieder ausschĂĽtten. Acht meist kleinere Kassen schĂĽtteten bereits Prämien von 30 bis 72 Euro pro Jahr aus. Doch viele andere Kassen haben sich dagegen entschieden – mit der BegrĂĽndung, dass sie die ĂśberschĂĽsse lieber in die Qualität ihrer Leistungen investieren wollten.
Jetzt hätten wirklich sehr viele Versicherte, deren Krankenkassen lieber das Geld horten wollten, die Krankenkasse gewechselt. Dadurch wären enorme Verwaltungsaufwendungen entstanden und so manche gesetzliche Krankenversicherung wäre nur noch mit wenigen Versicherten dagestanden. Die Verwaltung dieser Versicherungen wäre stark ĂĽberdimensioniert gewesen und hätte abgebaut werden mĂĽssen. BĂĽroräume, Häuser und ganze Standorte wären aufgegeben worden. Man mag nicht daran denken, welche Kosten dadurch entstanden wären. Die „guten“ Versicherungen hätten deutlich mehr Personal, BĂĽros und alle möglichen Erweiterungen benötigt, um der rasant ansteigenden Zahl ihrer Versicherten nachzukommen.
Und dies hat offenbar auch die Politik, vor allem Frau Merkel und Co. (CDU), die die Abschaffung der PraxisgebĂĽhr immer verhindert hatte, gesehen und hat innerhalb von ganz kurzer Zeit die Abschaffung der PraxisgebĂĽhr durchgezogen. So hat das Bundeskabinett am 7. November 2012 Formulierungshilfen fĂĽr Ă„nderungsanträge im Assistenzpflegebedarfsgesetz beschlossen. An dieses Gesetz wurde die Abschaffung der PraxisgebĂĽhr einfach „angehängt“.
Der Bundestag hat die Abschaffung der Praxisgebühr zwei Tage später einstimmig gebilligt. Der Bundesrat stimmte am 14. Dezember 2012 zu.
Dass die PraxisgebĂĽhr abgeschafft wurde ist somit kein Verdienst der Politik, sondern die Entschlossenheit einiger gesetzlicher Krankenkassen, die den Stein ins Rollen gebracht haben und die Politik musste einfach nachziehen, um oben beschriebene Folgen der vielen Versicherungswechsel zu verhindern.
Weblinks:
Krankenkassen häufen Rekordreserven an
Steigende RĂĽcklagen: Kassen bunkern Milliarden
Milliarden aus der Krankenkasse fließen an Finanzminister Schäuble
Wenn der Konsum zurückgeht, muss man einfach Konsum schaffen. So kommt mir es bei der Schweinegrippe vor. Politik, Institute, Presse – alle machen mit.
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So war u. a. am 09.11.2009 bei Focus.de zu lesen, dass die Zahl er Schweinegrippe-Fälle in Deutschland drastisch steigt: „Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Schweinegrippe-Neuerkrankungen drastisch gestiegen. Wegen der Krankheit sind in mehreren Bundesländern Schulen geschlossen. Zudem wurde das bundesweit zwölfte Todesopfer bekannt.
Die Schweinegrippe breitet sich in Deutschland immer dramatischer aus: Innerhalb einer Woche schnellte die Zahl der Neuerkrankungen um mehr als das Doppelte nach oben, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mitteilte. …
Schwerpunkt der Verbreitung des Schweingrippe-Virus ist Bayern, von wo 4.560 und damit knapp 60 Prozent der Neuinfizierten gemeldet wurden. Auf 100.000 Einwohner kommen dort 36,42 Erkrankte und damit mit groĂźem Abstand die meisten in allen Bundesländern. …
Wer sich jetzt gegen die Schweinegrippe impfen lässt, hat nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) bereits nach einigen Tagen zumindest einen Teilschutz gegen das Virus.“.
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Die FAZ schreibt am 13. November 2009: „Schweinegrippe – Frankfurt erklärt Eintreten des Pandemiefalls: Wegen des massiven Anstiegs der Zahl von Neuerkrankungen an Schweinegrippe in den vergangenen Tagen hat die Stadt Frankfurt öffentlich das Eintreten des Pandemiefalls erklärt. Dies bedeutet zwar zunächst keine wesentlichen Einschnitte in das öffentliche Leben, ist aber fĂĽr medizinische Einrichtungen und Betriebe das Signal, ihre Pandemiepläne zu aktivieren.“.
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Und man könnte noch zahlreiche Beispiele aus anderen Pressemitteilungen hernehmen, die alle in die gleiche Richtung gehen.
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Wenn heute nicht der 09.01.2010 wäre, würde einem die Angst schon deutlich in den Knochen stecken. Mehrere Institute, Behörden und natürlich die Presse sind offenbar in höchster Alarmstufe. Nun wird noch in zahlreichen Artikeln im gesamten Pressebereich die Panik geschürt, die Entwicklung des Impfstoffes dauert auch noch eine gewisse Zeit an und dann werden die, die offenbar wichtiger für das Land sind, z. B. Politiker mit einem „besseren“ Impfstoff versorgt und auch wesentlich früher geimpft (2-Klassen-Gesellschaft).
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GroĂźe Mengen wurden bestellt und Abnahmen garantiert bzw. keine ausreichenden vertraglichen Absicherungen getroffen, nicht die immense Menge an Impfstoffen abnehmen zu mĂĽssen, falls es sich doch noch anders entwickelt, wie der Ă–ffentlichkeit vermittelt wurde.
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Den Konsum wirklich anzukurbeln wurde noch dadurch erleichtert, dass die Bezahlung auch schon geklärt ist und für den einzelnen Menschen kein Hinderungsgrund darstellt, nicht zu konsumieren. Vom Grundsatz finde ich das auch richtig, wenn es nicht so gekommen wäre, wie es gekommen ist:
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Plötzlich stellt man fest, dass die Schweinegrippe sich anderes verhält, wie die Nutznießer an der Schweinegrippe es (sich/uns) ausmalten. Offenbar sind die Auswirkungen deutlich geringer, die Menschen lassen sich nur zögerlich impfen, vor allem mit dem Impfstoff zweiter Klasse, der mit Wirkverstärker „gestreckt“ wurde.
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In der Ärzte Zeitung online, vom 09.01.2010 liest man: „Schweinegrippe: Aktuelle Daten und Zahlen. NEU-ISENBURG (gwa). In den letzten Wochen des vergangenen Jahres waren weniger als ein Prozent aller Patienten, die neu auf eine Intensivstation aufgenommen wurden, mit Schweinegrippe infiziert. Resistenzen der H1N1-Viren gegen Tamiflu® sind extrem selten.“.
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Bei Heise wird am 09.01.2010 ein Artikel von Peter Nowak geschrieben: „Die Folgen der Schweinegrippe. Die von der WHO ausgerufene Pandemie verlief bislang relativ harmlos, die Länder bleiben auf den bestellten Impfstoffen sitzen.
Erfreuliche Nachrichten hat zu Jahresbeginn das Schweizer Bundesamt für Gesundheit zu vermelden. Die Schweinegrippe ist dort am Abklingen. Die Pandemiewelle dürfte in zwei bis vier Wochen vorbei sein. Die bisherigen Erkrankungen sind in der überwiegenden Mehrheit in einer sehr milden Version aufgetreten. Dieser Befund lässt sich auf Deutschland und die meisten anderen europäischen Länder übertragen. …
Wer soll das bezahlen?
Im Januar 2010 wird in der medialen Öffentlichkeit ausgiebig über die Frage gestritten, wer für die ca. 400 Millionen Euro aufkommen soll, die für das Impfserum ausgegeben wurden. Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat Entgegenkommen signalisiert. Er will den Bundesländern möglicherweise eine geringere Abnahmemenge des Schweinegrippe-Impfstoffs Pandemrix gestatten. …
Dr. Flu im Interessenkonflikt?
Manche Zeitgenossen, die sich für besonders kritisch halten, finden es infam, dass auch das Serum im Kapitalismus eine Ware ist und geschäftliche Interessen auch in dieser Frage nicht ausgeblendet werden können.“.
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Die Politik „verschleudert“ nun unsere Steuergelder bzw. Sozialabgaben in größerem Umfang, indem sie offenbar die Abnahme garantiert, egal ob die Impfung benötigt wird oder zur Vernichtung ansteht. Der „Großzügigkeit“ des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline ist es offenbar zu verdanken, dass sie möglicherweise den Bundesländern bei der verpflichtenden Abnahme entgegenkommen würde. Eine Größenordnung ist nicht genannt.
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Von personellen Konsequenzen in der Politik und bei den Behörden liest man nichts in den Medien. Im Gegenteil, ein Teil der Presse versucht heute noch zu retten, was zu retten ist, um die Abnahme des Impfstoffes zu forcieren, damit die unnützen Steuer- und Sozialversicherungsausgaben nicht ganz so deutlich dem zahlenden Bürger ersichtlich sind.
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Erlanger Nachrichten vom 09.01.2010: „Zweite Grippewelle ist nicht auszuschließen. Überschüssiges Pandemrix als Reserve für Ende Februar/Anfang März, wenn die Grippe Hochsaison hat“.
Nun kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wofĂĽr er sein Geld gezwungenermaĂźen ausgeben muss.
Weitere Informationen zur Schweinegrippe findet man unter:
web. social. media. Ein paar Fragen zur Schweinegrippe.
Schweinegrippe bedroht das Internet.
Schweinegrippe – Das Spiel ist aus – Teil 1
Alles ist offenbar in deutschen Landen geregelt, nur das wirklich Wichtige nicht. Diesen Eindruck muss man gewinnen, wenn Ärzte ohne Berufshaftpflicht arbeiten können und scheinbar von keiner Behörde, Kammer oder Kasse kontrolliert werden.
Im Schadensfall kann ganz leicht der Patient auf seiner Forderung sitzen bleiben, vor allem wenn es um hohe Kosten geht und der Arzt dadurch in die Insolvenz kommt.
Zu diesem Thema ist heute, 07.12.2009, ein sehr interessanter Beitrag in WISO dargestellt worden:
Die Ă„rztekammern kontrollieren nicht den Haftpflichtschutz von Ă„rzten. „Wir haben leider nicht die Möglichkeit, den Patientenschutz zu hundert Prozent durchzusetzen. Es wird immer wieder schwarze Schafe geben“, so Annett Reichel von der Ă„rztekammer Sachsen-Anhalt. VerbraucherschĂĽtzer fordern ein Berufsverbot fĂĽr Ă„rzte, die die Beiträge fĂĽr ihre Haftpflichtversicherung nicht zahlen.
„Es sollte kontrolliert werden, ob Ă„rzte eine Haftpflicht haben – ähnlich wie bei Anwälten. Ein Arzt ohne Versicherung muss sofort verboten bekommen, weiterhin tätig zu sein“, sagt Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg. Das Bundesgesundheitsministerium verweist auf die Länder, das Landesgesundheitsministerium Sachsen-Anhalt an die Ă„rztekammer. mehr
Philipp Rösler, der neue Gesundheitsminister aus der FDP, hat auch schon kurz nach den Vertragsverhandlungen von der kĂĽnftigen schwarz-gelben Koalition geplante grundlegende Gesundheitsreform verteidigt. „Wir beschreiten den Weg in ein robustes Gesundheitssystem, das nicht mehr alle zwei bis drei Jahre reformiert werden muss. Das System wird besser, ohne teurer zu werden“, sagte er dem Hamburger Abendblatt. „Wir gehen davon aus, dass die Versicherten keine höheren Beiträge zahlen werden, als das heute der Fall ist.“ Rösler wies den Vorwurf sozialer Ungerechtigkeit zurĂĽck.
Das bisherige Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung soll grundlegend neu geordnet werden. Bei den Arbeitnehmern soll es einen einkommensunabhängigen Beitrag geben. Zudem ist ein ĂĽber Steuern finanzierter Sozialausgleich geplant, der „von allen Einkommen getragen“ werden soll. Dies wäre ein Schritt hin zur Kopfpauschale.
Union und FDP planen zudem, den Arbeitgeberanteil künftig einzufrieren, um die Lohnnebenkosten stabil zu halten. Doch unmittelbar soll sich allerdings nichts ändern. Zunächst wird eine Regierungskommission bis 2011 die Details ausarbeiten. Für 2010 müssen sich viele Krankenversicherte darum auf Zusatzbeiträge einstellen. Union und FDP wollen zwar mehrere Milliarden Euro aus Steuermitteln zur Deckung des erwarteten Defizits bei den gesetzlichen Kassen in den Fonds pumpen. Der Rest müsste demnach aber über Zusatzbeiträge von den Kassenmitgliedern aufgebracht werden. Diese Zusatzbeiträge können Krankenversicherungen erheben, wenn sie mit dem aus dem Gesundheitsfonds zugewiesenen Geld nicht auskommen.
Nun wirklich die Frage: Wie gerecht (ungerecht) wird unser neues Gesundheitssystem?
Der Arzneiverordnungs-Report 2009 belegt weiteren Ausgabenanstieg bei den Arzneimittelausgaben. Die Herausgeber Prof. Dr. Ulrich Schwabe und Dr. Dieter Paffrath drängen auf zeitgemäße Gesetzgebung, um Kostenanstieg in den Griff zu bekommen.
Auch im Jahr 2008 verzeichnete die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen deutlichen Anstieg der Arzneimittelausgaben. Die Ausgaben beliefen sich auf 29,2 Mrd. EUR, was einem Plus von 5,3 Prozent entspricht. Damit nehmen die Arzneimittel erneut den Posten mit der höchsten Steigerungsrate bei der GKV ein. Die weiteren Ausgabenblöcke der GKV definieren sich wie folgt: Krankenhauskosten in Höhe von 52,6 Mrd. EUR, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent erhöht haben. Für ärztliche Behandlungen wurden 24,3 Mrd. EUR ausgegeben, plus 5 Prozent; bei zahnärztlichen Behandlungen 11 Mrd. EUR bzw. plus 2,6 Prozent. Der gesamte Anteil der Arzneimittel an den Leistungsausgaben der GKV beläuft sich damit auf 18,2 Prozent (Vorjahr 18,1 Prozent), was bedeutet, dass mittlerweile 5,0 Mrd. EUR mehr für Arzneimittel als für ärztliche Behandlung ausgegeben werden. mehr
Das Institut ist eine Einrichtung der „Stiftung fĂĽr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit dem ausschlieĂźlichen Zweck der Errichtung und Unterhaltung des Instituts errichtet hat (§ 1 und 2 der Stiftungssatzung). Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen fĂĽr Patientinnen und Patienten untersuchen soll. Damit stehen die Qualität und die Wirtschaftlichkeit auf dem PrĂĽfstand. Das Institut erforscht, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist und informiert Ă„rzte und Patienten darĂĽber.Â
Es wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 als eine Einrichtung der Stiftung fĂĽr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen gegrĂĽndet und ist im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) tätig.Â
Finanziert wird das Institut fĂĽr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durch Zuschläge fĂĽr stationäre und ambulante medizinische Leistungen, die ĂĽberwiegend von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden. Zu den Instituts-Aufgaben gehört u. a. die Bewertung von Operations- und Diagnoseverfahren, Arzneimitteln sowie Behandlungsleitlinien. Auf der Basis der evidenzbasierten Medizin erarbeitet das IQWiG auĂźerdem die Grundlagen fĂĽr neue Disease Management Programme (DMP) – strukturierte Behandlungsprogramme fĂĽr chronisch Kranke. Das Institut trägt so dazu bei, die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Die Arbeitsaufträge erhält das Institut vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) oder vom Bundesministerium fĂĽr Gesundheit (BMG). Das Institut fĂĽr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kann aber auch in eigener Regie fĂĽr die Gesundheitsversorgung relevante Themen aufgreifen und wissenschaftlich bearbeiten. Möglich ist dies aufgrund eines so genannten Generalauftrags, den der G-BA im Dezember 2004 erteilt und im März 2008 erweitert hat. Â
Daneben hat der G-BA eine ganze Reihe inhaltlich sehr vielfältiger Forschungsaufgaben vergeben: Unter anderem soll das Institut medikamentöse Therapien im Vergleich untereinander sowie im Vergleich mit nicht medikamentösen Therapien bei sieben so genannten Volkskrankheiten analysieren: Diabetes Typ 1 und Typ 2, Bluthochdruck, Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) stehen ebenso auf der Agenda des Instituts wie Demenz und Depression. Therapiealternativen sollen vor allem danach bewertet werden, ob sie für den Patienten eine Verbesserung bringen.
Es gibt auch kritische Berichte über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). So wird im Blog Homöopathie & Forschung berichtet, dass das IQWiG laut BPI falsche Patienten-Informationen verbreitet. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisierte scharf eine durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) veröffentlichte Informationsschrift für Patienten zum Thema „Nahrungsergänzungsmittel und komplementärmedizinische Präparate“. Darin enthaltene Aussagen seien falsch und diskreditierten Arzneimittel.
Nachdem ich im Januar 2009 bei meinem Hautarzt war, hatte ich ein paar Informationsseiten mitnehmen können (hier im Blog schon davon berichtet), auf denen eindeutig hervor ging, dass offenbar die Ă„rzte (zumindest mein Hautarzt) deutliche Nachteile durch den Gesundheitsfonds hat.Â
Die Angestellten, die beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert sind, bezahlen teilweise auch ca. 5 % mehr Krankenkassenbeitrag seit 01.01.2009, also seit der Gesundheitsfonds eingefĂĽhrt wurde. Also auch die Angestellten sind die Verlierer des Gesundheitsfonds. Â
Die Patienten werden durch die starke finanzielle Reglementierung vom Hausarzt zum Facharzt und wieder zurĂĽck verwiesen, was zu längeren Wartezeiten bei den Ă„rzten fĂĽhrt und zu mehr Arztbesuche, da der Facharzt aus finanziellen Notwenigkeiten heraus den Patienten eben zurĂĽckverweist, obwohl der Facharzt dem Patienten möglicherweise den letzten Arztbesuch ersparen könnte. Rechnet man sich die Zeit aus, die ein Patient dafĂĽr (sinnlos) aufbringen muss und versieht diese Zeit mit einem fiktiven Wert, was nun Zeit einmal ist, so entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden, der nicht zu unterschätzen ist.Â
Die Krankenkassen „jammern“, dass der %-Anteil der Krankenkassenbeiträge vom Bruttolohn mit Sicherheit nicht ausreichen wird, es wäre viel zu wenig.Â
Wo sind denn eigentlich die Gewinner des Gesundheitsfonds? Ich selbst habe noch keine gefunden. Doch wenn einige verlieren, muss es automatisch auch Gewinner geben.Â
Im Blog haushaltsgeld.net zum Thema „Gesundheitsfonds: AOKs sind die groĂźen Gewinner“ wird mit einigen Zahlen die Fondszuweisungen konkretisiert.Â
Doch sind die AOKs die einzigen Gewinner, oder werden aus politischen Gründen einige Gruppen (Gewinner) einfach verschwiegen?
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