Ich habe neulich einen konkreten Fall kennen gelernt. Die Rente betrĂ€gt abzĂŒglich der Kranken- und Pflegeversicherung, die durch die sonderbare 9/10-Regelung unseres Krankensystems sich ergibt, ca. EUR 900,- monatlich. Es gibt hierfĂŒr keinerlei soziale Leistungen. Dies ist bei uns fĂŒr einen Rentner, der sein ganzes Leben gearbeitet hat, offenbar ausreichend.
Da dieser Rentner ein paar Jahre verheiratet war und nach der Scheidung knapp die HĂ€lfte seiner in der Ehezeit erworbenen Rentenpunkte an seine frĂŒhere Frau ĂŒber den Versorgungsausgleich abtreten musste, sind seine Rentenpunkte und somit seine Rente deutlich geringer, also ca. EUR 900,-.
Doch bei der Grundrentenzeit erfĂŒllt er wohl die Jahre, die fĂŒr einen Anspruch auf Grundrente notwendig sind. Leider sind seine Rentenpunkte insgesamt ein klein wenig zu hoch, um einen Anspruch auf Grundrente zu erhalten.
Wie kann das sein, bei ca. EUR 900,- Rente? Nach dem Widerspruch bekam er u. a. folgenden Text:
âBei der Bestimmung der Entgeltpunkte fĂŒr Grundrentenbewertungszeiten findet der zu Ihren Lasten durchgefĂŒhrte Versorgungsausgleich keine BerĂŒcksichtigung. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, von den ermittelten 34,4730 EP Grundrentenbewertungszeiten die in Abzug zu bringenden Entgeltpunkte aus dem Versorgungsausgleich in Höhe von 6,8287 EP zu subtrahieren.â
Dies bedeutet sinngemĂ€Ă: Jemand der EUR 900,- Rente bekommt und vor dem Versorgungsausgleich EUR 1.100,- bekommen hĂ€tte, der hĂ€tte bei der tatsĂ€chlichen Rente von EUR 900,- Anspruch auf eine Grundrente. Da aber der Versorgungsausgleich, den er abtreten musste, bei der Berechnung der Grundrente fiktiv hinzugerechnet wird, als ob er die bekommen wĂŒrde, ist seine Rente zu hoch. Also nicht die tatsĂ€chliche Rente, sondern nur die fiktiv höhere Rente wir bei der Berechnung der Grundrente herangezogen.
Bundesminister fĂŒr Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD) sorgt somit fĂŒr ein Gesetz, das allein nur in diesem einen Fall fĂŒr mich eindeutig eine Mogelpackung darstellt. Was noch in diesem Gesetz trickreich gestaltet ist, habe ich nicht weiter untersucht. So jemand und so eine Partei ist fĂŒr mich deshalb unwĂ€hlbar geworden.