Nach meiner Meniskus-Operation habe ich ein paar Wochen Krankengymnastik erhalten. Dabei ist mir auch empfohlen worden, täglich meine Wadenmuskulatur zu stärken, indem ich mehrfach (ca. 20-mal am Stück und ein paar Mal täglich) mich auf die Zehenspitzen stelle und mich auf und ab bewege, doch jeweils nicht ganz bis zum Boden.
Die Gehhilfe konnte ich nach ca. 10 Tagen weglegen und habe sie bisher nie wieder benötigt. Zuerst konnte ich nur kleinere Wegstrecken zurücklegen, wenn ich in der Stadt einen Spaziergang gemacht habe. Doch dies besserte sich Woche für Woche. War es draußen besonders kalt, so habe ich dies an meinem Knie nach einer gewissen Zeit in etwas unangenehmer Weise gespürt.
Fahrrad fahren war besonders schön, denn dabei hatte ich ein sehr gutes Gefühl, für das Knie und einer guten Durchblutung viel Gutes getan zu haben.
Etwas größere Wanderungen mit Freunden in der Natur haben mir aber auch noch nach einem halben Jahr etwas Grenzen gezeigt. So hat man nach ein paar Stunden wandern selbst ohne Berge doch bemerkt, dass mal etwas am Knie war. Dies hat sich nach einem Jahr gebessert und ich habe seither keine Einschränkungen mehr, außer dass ich auf schnelles Rennen über längere Strecken verzichte. Da ich zuvor auch schon Jahre lang nicht gejoggt bin, habe ich jetzt auch nicht das Verlangen danach. Beim Joggen über eine größere Distanz könnte ich mir Einschränkungen vorstellen. Doch ich möchte es nicht prüfen und herausfinden.
So bin ich zwei Jahre nach meiner Meniskus-Operation sehr zufrieden und bin vollkommen beschwerdefrei. Auf die Stärkung meiner Wadenmuskeln achte ich noch heute und wippe gelegentlich etwas, besonders wenn ich an einer Bushaltestelle stehe und auf einen Bus warte. So nutze ich die lästige Wartezeit und tu meinem Knie etwas Gutes.
Hiermit möchte ich am eigenen Fall schildern, wie eine Innen-Meniskus-Operation verlaufen ist.
Seit ein paar Monaten hatte ich immer wieder Probleme mit meinem rechten Knie. Nachdem durch ein paar Behandlungen mit Krankengymnastik die Schmerzen im Knie nicht besser wurden, habe ich in der Orthopädischen Gemeinschaftspraxis Drs. Goldmann / Heppt / Kuhr / Sieber in Erlangen das Problem genauer untersuchen lassen. Zunächst hat man durch Röntgenaufnahmen nichts Auffälliges feststellen können. Doch die Aufzeichnungen der Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten, dass der Innen-Meniskus geschädigt war.
Im Bekanntenkreis habe ich mich etwas umgehört: Hier wurde mir eher von einer Operation abgeraten, da Vernarbungen entstehen würden, die ebenfalls eine gewisse Reibung verursachen und das Knie längerfristig schädigen könnten. Auch bei der Arthroskopie (Gelenkspieglung) sollte dies so sein. Die Empfehlungen wurden gegeben, obwohl niemand in meinem Bekanntenkreis irgendwelche Aufnahmen von meinem rechten Knie gesehen hatte.
Zur Information: Die Arthroskopie ist ein gelenkschonendes minimal-invasives Verfahren zur Darstellung des Gelenkinnenraumes und zur operativen Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen (Gelenkabnutzung). Die Arthroskopie wird manchmal auch als Schlüsselloch-Operation bezeichnet, da große Einschnitte (Wunden) vermieden werden und im Prinzip auf kleinstem Raum eingegriffen wird. Der Heilungsprozess verläuft deutlich schneller, da Haut- und Gelenkkapsel nicht durch große chirurgische Schnitte eröffnet werden müssen.
In der orthopädischen Praxis wurde mir anhand der MRT-Aufnahmen gesagt, dass die Schäden am Meniskus an einer Stelle wären, an der es gut zu machen ist und ich dadurch beschwerdefrei würde. Zur Kontrolle wurde noch mit verschiedenen Dreh- und Druckbewegungen der Schmerz lokalisiert, so dass die Aufnahmen seitens MRT und lokaler Schmerzempfindung übereinstimmten.
Ohne zu zögern habe ich mich für den nächsten Termin am 22.12.2010 bereit erklärt. Dr. Goldmann, von der orthopädischen Gemeinschaftspraxis in Erlangen hat in Nürnberg im Krankenhaus Martha-Maria Belegbetten. Ein Tag zuvor hatte ich dort einen Termin beim Narkosearzt. Dort habe ich mich über den Ablauf der Vollnarkose aufklären lassen. Eine Stunde vor der Narkose erhält man eine Tablette zur Beruhigung. Auch wenn man daraufhin einschlafen würde, wäre es nicht schlimm. Man würde es dann sogar nicht einmal mitbekommen, wenn man in die Narkose geführt wird. Nun, dies war für mich der kritischste Punkt bei der Operation, da ich bei meiner letzten Vollnarkose vor ca. 20 Jahren nach der beruhigenden Tablette mich trotz Müdigkeit nicht getraut habe einzuschlafen.
Mit der Station 20 im Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg habe ich eine Uhrzeit vereinbart, wann ich kommen sollte. Ich hatte schon dort das Gefühl erhalten, dass ich gut untergebracht und gut versorgt werde. Nebenbei möchte ich erwähnen, dass ich Kassenpatient bin und keine Vorzüge eines privaten Patienten genieße.
Am 22.12.2010 bin ich dann mit Krücken „bewaffnet“ im Krankenhaus angekommen. In einem 3-Bett-Zimmer blieb ein Bett leer und ein weiterer Patient, der direkt nach mir, auch mit Meniskusschaden, operiert würde, war schon anwesend. Es dauerte ca. eine halbe Stunde und ich konnte schon die beruhigende Tablette einnehmen. Und wieder eine halbe Stunde später und ich wurde in meinem Bett Richtung Operationssaal gefahren. Vor dem Operationssaal wechselte ich die Liegefläche und wurde für die Operation vorbereitet. Dabei ließ ich mir die drei Geräte neben mir etwas erklären. Das erste Gerät misst Puls und Blutdruck. Dies konnte man schön sehen, wie diese Werte fortlaufend aufgezeichnet werden. Das zweite Gerät hat mit der Narkose zu tun und liefert verschiedene Überprüfungskennzahlen. Und das dritte Gerät liefert auch noch Werte und übernimmt irgendwelche benötigten Funktionen. Doch dieses Gerät habe ich mir nicht weiter erklären lassen.
Bei der Vorbereitung zu Operation hat man dann an mir kurz eine durchsichtige Maske ausprobiert, über die dann die Sauerstoffversorgung erfolgen soll. Die Maske wurde gleich wieder weggenommen und dann…
Plötzlich machte ich die Augen auf: Ein etwas größerer Raum, bei dem neben mir rechts eine kleine transportable Trennwand war und ein weiteres Bett stand. Ich lag wieder in meinem Bett. Drei Krankenschwestern unterhielten sich im Abstand von ca. 3-4 Meter von meinem Bett entfernt. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem öffnen der Augen gleich voll da war. Mir war bewusst, dass die Operation vorbei ist, auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wie ich in die Vollnarkose gekommen bin. Die Zeit ist für mich einfach stehen geblieben. Es war ein schönes Gefühl. Irgendwann haben zwei Krankenschwestern mein Bett genommen und mich in mein Zimmer geschoben.
Mein Bettnachbar wurde kurze Zeit später auch wieder hereingefahren. Nachdem wir vor der Operation nüchtern bleiben mussten, waren wir beide sehr erfreut, dass es kurze Zeit danach etwas zum Essen gegeben hatte. Im Laufe der Zeit bemerkte ich, wie Drehbewegungen von meinem Fuß schon zu Schmerzen geführt haben und einige Stunden später, habe ich mir etwas gegen die Schmerzen geben lassen, da diese auch leicht schon ohne Bewegung vorhanden waren.
Besonders der dünne Schlauch, der in das Knie „eingearbeitet“ wurde, hat die Schmerzen verursacht. In diesem Schlauch wurde aus meinem Knieinnern eine Flüssigkeit in einen kleinen Plastikbehälter transportiert (Drainage). Ich habe relativ wenig geschlafen und habe mir in der Nacht nochmals zweimal was gegen die Schmerzen geben lassen. Mein Zimmernachbar hat nur von einem etwas „schweren Knie“ gesprochen, Schmerzmittel hat er nicht gebraucht. Dafür habe ich mir noch Ohrstopfer geben lassen, um nicht den guten Schlaf meines Nachbarn zu sehr mitzubekommen.
Am nächsten Tag war die ärztliche Visite. Dr. Goldmann sagte, dass es bei mir und auch bei meinem Bettnachbarn um viel Meniskus und wenig Knorpel ging. Und wenig Knorpelschaden ist ein sehr gutes Zeichen für die rechtzeitige und somit auch erfolgreiche Behandlung.
Mein Bettnachbar unterhielt sich mit dem Arzt über Fußball. Plötzlich kommt ein lautes „Aua“. Mir kam es fast vor, als ob er vor Schmerz etwas hoch gehüpft wäre – der Mann, der relativ schmerzunempfindlich ist. Der Arzt blieb noch etwas bei meinem Nachbarn stehen und die beiden Krankenschwestern kamen zu mir herüber. Mit den sanften Worten: „Es ist nicht schlimm“, versuchte eine der Krankenschwestern mich zu ermutigen. Ich solle einfach nur einmal tief Luft holen, und schon hat sie in nicht einmal einer halben Sekunde den dünnen Schlauch aus meinem Knie herausgezogen. Das Gefühl war, als ob sie das Knie mit herauszieht, so der Schmerz, der aber innerhalb von der zweiten halben Sekunde wieder weg war und nach wenigen Minuten keine Bedeutung mehr hatte.
Nun ging es fast stündlich besser. Schon nach ca. 3 Stunden kam ein junger Mann für meine Krankengymnastik. Nach ein paar Bewegungen des Fußes sollte ich aus dem Bett heraus und mit meinen Krücken innerhalb der Station ein paar Schritte gehen. Der junge Mann hat mir erklärt, dass ich den Fuß schon 20 kg belasten darf, ohne Schmerzen sogar noch mehr. So sind wir zusammen zu einer Waage gelaufen, bei der ich auch schon 40 kg ohne Schmerzen angezeigt bekam. Dann noch die Treppen hoch in das nächste Stockwerk und wieder herunter und zurück zu meinem Zimmer.
In der kommenden Nacht konnte ich ohne Schmerzmittel schlafen. Auch konnte ich, im Gegensatz zur ersten Nacht, meinen Körper nach rechts und nach links drehen und dies mit nur sehr geringen Schmerzen.
Am nächsten Tag konnte ich nach der ärztlichen Visite das Krankenhaus verlassen. Heute, am 6. Tag nach der Operation habe ich mir die erste Krankengymnastikbehandlung geben lassen. Am 7. Tag werden die Fäden gezogen.
Ich hoffe auch den Menschen, die schon lange eine solche notwendige Operation vor sich her schieben, etwas Mut gemacht zu haben, der Problematik sich zu stellen.
Dr. Goldmann war so freundlich und hat mir die Bilder der Arthroskopie zukommen lassen, wo schön zu sehen ist, wie mein Meniskus vor der Operationen mit den ausfransenden Rändern ausgesehen hat und nach der Operation mit dem sauberen Schnitt nun aussieht.
Vor der Operation. Ein Klick auf das Bild, zeigt eine Aufnahme, die bei der Arthroskopie gemacht wurden, als großes Bild. Die ausfransenden Ränder, die die Schmerzen verursachen, sind schön zu sehen.
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Nach der Operation. Ein Klick auf die jeweiligen Bilder, zeigen die Aufnahmen, die bei der Arthroskopie gemacht wurden, als groĂźes Bild. Der saubere Schnitt des Meniskus ist jeweils deutlich sichtbar.
Im Golf-Blog wird berichtet, wie es mit einer Teilnarkose abläuft.
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