Wenn der Konsum zurückgeht, muss man einfach Konsum schaffen. So kommt mir es bei der Schweinegrippe vor. Politik, Institute, Presse – alle machen mit.
So war u. a. am 09.11.2009 bei Focus.de zu lesen, dass die Zahl er Schweinegrippe-Fälle in Deutschland drastisch steigt: „Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Schweinegrippe-Neuerkrankungen drastisch gestiegen. Wegen der Krankheit sind in mehreren Bundesländern Schulen geschlossen. Zudem wurde das bundesweit zwölfte Todesopfer bekannt.
Die Schweinegrippe breitet sich in Deutschland immer dramatischer aus: Innerhalb einer Woche schnellte die Zahl der Neuerkrankungen um mehr als das Doppelte nach oben, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mitteilte. …
Schwerpunkt der Verbreitung des Schweingrippe-Virus ist Bayern, von wo 4.560 und damit knapp 60 Prozent der Neuinfizierten gemeldet wurden. Auf 100.000 Einwohner kommen dort 36,42 Erkrankte und damit mit großem Abstand die meisten in allen Bundesländern. …
Wer sich jetzt gegen die Schweinegrippe impfen lässt, hat nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) bereits nach einigen Tagen zumindest einen Teilschutz gegen das Virus.“.
Die FAZ schreibt am 13. November 2009: „Schweinegrippe – Frankfurt erklärt Eintreten des Pandemiefalls: Wegen des massiven Anstiegs der Zahl von Neuerkrankungen an Schweinegrippe in den vergangenen Tagen hat die Stadt Frankfurt öffentlich das Eintreten des Pandemiefalls erklärt. Dies bedeutet zwar zunächst keine wesentlichen Einschnitte in das öffentliche Leben, ist aber für medizinische Einrichtungen und Betriebe das Signal, ihre Pandemiepläne zu aktivieren.“.
Und man könnte noch zahlreiche Beispiele aus anderen Pressemitteilungen hernehmen, die alle in die gleiche Richtung gehen.
Wenn heute nicht der 09.01.2010 wäre, würde einem die Angst schon deutlich in den Knochen stecken. Mehrere Institute, Behörden und natürlich die Presse sind offenbar in höchster Alarmstufe. Nun wird noch in zahlreichen Artikeln im gesamten Pressebereich die Panik geschürt, die Entwicklung des Impfstoffes dauert auch noch eine gewisse Zeit an und dann werden die, die offenbar wichtiger für das Land sind, z. B. Politiker mit einem „besseren“ Impfstoff versorgt und auch wesentlich früher geimpft (2-Klassen-Gesellschaft).
Große Mengen wurden bestellt und Abnahmen garantiert bzw. keine ausreichenden vertraglichen Absicherungen getroffen, nicht die immense Menge an Impfstoffen abnehmen zu müssen, falls es sich doch noch anders entwickelt, wie der Öffentlichkeit vermittelt wurde.
Den Konsum wirklich anzukurbeln wurde noch dadurch erleichtert, dass die Bezahlung auch schon geklärt ist und für den einzelnen Menschen kein Hinderungsgrund darstellt, nicht zu konsumieren. Vom Grundsatz finde ich das auch richtig, wenn es nicht so gekommen wäre, wie es gekommen ist:
Plötzlich stellt man fest, dass die Schweinegrippe sich anderes verhält, wie die Nutznießer an der Schweinegrippe es (sich/uns) ausmalten. Offenbar sind die Auswirkungen deutlich geringer, die Menschen lassen sich nur zögerlich impfen, vor allem mit dem Impfstoff zweiter Klasse, der mit Wirkverstärker „gestreckt“ wurde.
In der Ärzte Zeitung online, vom 09.01.2010 liest man: „Schweinegrippe: Aktuelle Daten und Zahlen. NEU-ISENBURG (gwa). In den letzten Wochen des vergangenen Jahres waren weniger als ein Prozent aller Patienten, die neu auf eine Intensivstation aufgenommen wurden, mit Schweinegrippe infiziert. Resistenzen der H1N1-Viren gegen Tamiflu® sind extrem selten.“.
Bei Heise wird am 09.01.2010 ein Artikel von Peter Nowak geschrieben: „Die Folgen der Schweinegrippe. Die von der WHO ausgerufene Pandemie verlief bislang relativ harmlos, die Länder bleiben auf den bestellten Impfstoffen sitzen.
Erfreuliche Nachrichten hat zu Jahresbeginn das Schweizer Bundesamt für Gesundheit zu vermelden. Die Schweinegrippe ist dort am Abklingen. Die Pandemiewelle dürfte in zwei bis vier Wochen vorbei sein. Die bisherigen Erkrankungen sind in der überwiegenden Mehrheit in einer sehr milden Version aufgetreten. Dieser Befund lässt sich auf Deutschland und die meisten anderen europäischen Länder übertragen. …
Wer soll das bezahlen?
Im Januar 2010 wird in der medialen Öffentlichkeit ausgiebig über die Frage gestritten, wer für die ca. 400 Millionen Euro aufkommen soll, die für das Impfserum ausgegeben wurden. Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat Entgegenkommen signalisiert. Er will den Bundesländern möglicherweise eine geringere Abnahmemenge des Schweinegrippe-Impfstoffs Pandemrix gestatten. …
Dr. Flu im Interessenkonflikt?
Manche Zeitgenossen, die sich für besonders kritisch halten, finden es infam, dass auch das Serum im Kapitalismus eine Ware ist und geschäftliche Interessen auch in dieser Frage nicht ausgeblendet werden können.“.
Die Politik „verschleudert“ nun unsere Steuergelder bzw. Sozialabgaben in größerem Umfang, indem sie offenbar die Abnahme garantiert, egal ob die Impfung benötigt wird oder zur Vernichtung ansteht. Der „Großzügigkeit“ des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline ist es offenbar zu verdanken, dass sie möglicherweise den Bundesländern bei der verpflichtenden Abnahme entgegenkommen würde. Eine Größenordnung ist nicht genannt.
Von personellen Konsequenzen in der Politik und bei den Behörden liest man nichts in den Medien. Im Gegenteil, ein Teil der Presse versucht heute noch zu retten, was zu retten ist, um die Abnahme des Impfstoffes zu forcieren, damit die unnützen Steuer- und Sozialversicherungsausgaben nicht ganz so deutlich dem zahlenden Bürger ersichtlich sind.
Erlanger Nachrichten vom 09.01.2010: „Zweite Grippewelle ist nicht auszuschließen. Überschüssiges Pandemrix als Reserve für Ende Februar/Anfang März, wenn die Grippe Hochsaison hat“.
Nun kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wofür er sein Geld gezwungenermaßen ausgeben muss.
Weitere Informationen zur Schweinegrippe findet man unter:
web. social. media. Ein paar Fragen zur Schweinegrippe.
Schweinegrippe bedroht das Internet.
Schweinegrippe – Das Spiel ist aus – Teil 1
Vier Tote nach Schweinegrippe-Impfung
Der Gesundheits- und Apothekenblog. Gesundheitsspiegel.
Wie ich in einem Kommentar schon beschrieben habe, liegt meine Stoßwellenbehandlung inzwischen schon 2 Jahre zurück. Schmerzen hatte ich seither keine mehr. Allerdings bemerke ich schon, dass der linke Arm etwas unbeweglicher ist. Doch mit etwas Gymnastik und somit die Arme beweglich halten, kann ich ganz gut damit leben.
Unterstützen könnte man das Ganze auch mit einem homöopathischen Mittel, was mir empfohlen wurde. Hekla Lava D12 Globuli hat folgenden Hintergrund: Bei Islands größtem Vulkan Hekla hat man beobachtet, dass bei Schafen, die am Fuße des Heklakraters weideten, vermehrt Exostosen an den Kiefern und anderen Knochen auftraten. Exostosen (von lat. ex „heraus“ und os „Knochen“) ist eine abgegrenzte Zubildung von kompakter Knochensubstanz (Compacta) mit Wachstum nach außen, im Volksmund „Überbein“ genannt.
In der Homöopathie gilt: Gleiches mit Gleichem behandeln. Es ist wichtig das zu wissen, um die Wirkung eines homöopathischen Mittels zu verstehen. Zu den Grundsätzen der Homöopathie gehört folgende Erfahrung: Was ein Mittel beim Gesunden auslöst, kann es beim Kranken heilen. Wenn also Hekla Lava beim gesunden Schaf Knochenveränderungen auslöst, so kann es Schafe mit genau den gleichen Symptomen heilen.
Wenn du Symptome hast, die denen gleichen, die ein gesunder Mensch durch die Einnahme des Mittels entwickelt, dann wird das deine Beschwerden heilen.
Mehr Informationen über Hekla Lava habe ich auch im Forum Medizin Websites gefunden.
Nachdem ich bisher noch nie homöopathische Mittel wie Globuli verwendet habe, habe ich abgewogen und mich gefragt wo denn die Vorteile und die Nachteile liegen.
Vorteil wäre, wenn der Reste der kalkartigen Ablagerung in meiner Kalkschulter, die nach der Stoßwellenbehandlung noch übrig geblieben sind, auch noch abgebaut würden bzw. wenn sich keine Kalkschulter im Laufe von Jahren erneut bildet.
Nachteil wäre, wenn die Ausgabe in der Apotheke von 10g Hekla Lava D12 Gobuli (Streukügelchen) zum Preis von 7,40 Euro ohne Wirkung bliebe. Weitere negativen Auswirkungen erwarte ich nicht.
Seit 10.12.2009 probiere ich es aus und nehme täglich 3 mal 5 Globuli. Man sollte noch darauf achten, dass generell Kaffee, Pfefferminze, Kampfer und Menthol zu meiden sind, wenn man auf der “sicheren” Seite sein möchte. Ich mache es so, dass ich zumindest 1 Stunde davor und danach Kaffee und Pfefferminztee vermeide und auch bei der Zahnpasta darauf achte, dass sie kein Menthol enthält.
Alles ist offenbar in deutschen Landen geregelt, nur das wirklich Wichtige nicht. Diesen Eindruck muss man gewinnen, wenn Ärzte ohne Berufshaftpflicht arbeiten können und scheinbar von keiner Behörde, Kammer oder Kasse kontrolliert werden.
Im Schadensfall kann ganz leicht der Patient auf seiner Forderung sitzen bleiben, vor allem wenn es um hohe Kosten geht und der Arzt dadurch in die Insolvenz kommt.
Zu diesem Thema ist heute, 07.12.2009, ein sehr interessanter Beitrag in WISO dargestellt worden:
Die Ärztekammern kontrollieren nicht den Haftpflichtschutz von Ärzten. “Wir haben leider nicht die Möglichkeit, den Patientenschutz zu hundert Prozent durchzusetzen. Es wird immer wieder schwarze Schafe geben”, so Annett Reichel von der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Verbraucherschützer fordern ein Berufsverbot für Ärzte, die die Beiträge für ihre Haftpflichtversicherung nicht zahlen.
“Es sollte kontrolliert werden, ob Ärzte eine Haftpflicht haben – ähnlich wie bei Anwälten. Ein Arzt ohne Versicherung muss sofort verboten bekommen, weiterhin tätig zu sein”, sagt Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg. Das Bundesgesundheitsministerium verweist auf die Länder, das Landesgesundheitsministerium Sachsen-Anhalt an die Ärztekammer. mehr
Philipp Rösler, der neue Gesundheitsminister aus der FDP, hat auch schon kurz nach den Vertragsverhandlungen von der künftigen schwarz-gelben Koalition geplante grundlegende Gesundheitsreform verteidigt. “Wir beschreiten den Weg in ein robustes Gesundheitssystem, das nicht mehr alle zwei bis drei Jahre reformiert werden muss. Das System wird besser, ohne teurer zu werden”, sagte er dem Hamburger Abendblatt. “Wir gehen davon aus, dass die Versicherten keine höheren Beiträge zahlen werden, als das heute der Fall ist.” Rösler wies den Vorwurf sozialer Ungerechtigkeit zurück.
Das bisherige Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung soll grundlegend neu geordnet werden. Bei den Arbeitnehmern soll es einen einkommensunabhängigen Beitrag geben. Zudem ist ein über Steuern finanzierter Sozialausgleich geplant, der “von allen Einkommen getragen” werden soll. Dies wäre ein Schritt hin zur Kopfpauschale.
Union und FDP planen zudem, den Arbeitgeberanteil künftig einzufrieren, um die Lohnnebenkosten stabil zu halten. Doch unmittelbar soll sich allerdings nichts ändern. Zunächst wird eine Regierungskommission bis 2011 die Details ausarbeiten. Für 2010 müssen sich viele Krankenversicherte darum auf Zusatzbeiträge einstellen. Union und FDP wollen zwar mehrere Milliarden Euro aus Steuermitteln zur Deckung des erwarteten Defizits bei den gesetzlichen Kassen in den Fonds pumpen. Der Rest müsste demnach aber über Zusatzbeiträge von den Kassenmitgliedern aufgebracht werden. Diese Zusatzbeiträge können Krankenversicherungen erheben, wenn sie mit dem aus dem Gesundheitsfonds zugewiesenen Geld nicht auskommen.
Nun wirklich die Frage: Wie gerecht (ungerecht) wird unser neues Gesundheitssystem?
Der Arzneiverordnungs-Report 2009 belegt weiteren Ausgabenanstieg bei den Arzneimittelausgaben. Die Herausgeber Prof. Dr. Ulrich Schwabe und Dr. Dieter Paffrath drängen auf zeitgemäße Gesetzgebung, um Kostenanstieg in den Griff zu bekommen.
Auch im Jahr 2008 verzeichnete die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen deutlichen Anstieg der Arzneimittelausgaben. Die Ausgaben beliefen sich auf 29,2 Mrd. EUR, was einem Plus von 5,3 Prozent entspricht. Damit nehmen die Arzneimittel erneut den Posten mit der höchsten Steigerungsrate bei der GKV ein. Die weiteren Ausgabenblöcke der GKV definieren sich wie folgt: Krankenhauskosten in Höhe von 52,6 Mrd. EUR, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent erhöht haben. Für ärztliche Behandlungen wurden 24,3 Mrd. EUR ausgegeben, plus 5 Prozent; bei zahnärztlichen Behandlungen 11 Mrd. EUR bzw. plus 2,6 Prozent. Der gesamte Anteil der Arzneimittel an den Leistungsausgaben der GKV beläuft sich damit auf 18,2 Prozent (Vorjahr 18,1 Prozent), was bedeutet, dass mittlerweile 5,0 Mrd. EUR mehr für Arzneimittel als für ärztliche Behandlung ausgegeben werden. mehr
Das Institut ist eine Einrichtung der “Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen”, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit dem ausschließlichen Zweck der Errichtung und Unterhaltung des Instituts errichtet hat (§ 1 und 2 der Stiftungssatzung). Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen für Patientinnen und Patienten untersuchen soll. Damit stehen die Qualität und die Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand. Das Institut erforscht, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist und informiert Ärzte und Patienten darüber.
Es wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 als eine Einrichtung der Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen gegründet und ist im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) tätig.
Finanziert wird das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durch Zuschläge für stationäre und ambulante medizinische Leistungen, die überwiegend von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattet werden. Zu den Instituts-Aufgaben gehört u. a. die Bewertung von Operations- und Diagnoseverfahren, Arzneimitteln sowie Behandlungsleitlinien. Auf der Basis der evidenzbasierten Medizin erarbeitet das IQWiG außerdem die Grundlagen für neue Disease Management Programme (DMP) – strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Das Institut trägt so dazu bei, die medizinische Versorgung in Deutschland zu verbessern. Die Arbeitsaufträge erhält das Institut vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) oder vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kann aber auch in eigener Regie für die Gesundheitsversorgung relevante Themen aufgreifen und wissenschaftlich bearbeiten. Möglich ist dies aufgrund eines so genannten Generalauftrags, den der G-BA im Dezember 2004 erteilt und im März 2008 erweitert hat.
Daneben hat der G-BA eine ganze Reihe inhaltlich sehr vielfältiger Forschungsaufgaben vergeben: Unter anderem soll das Institut medikamentöse Therapien im Vergleich untereinander sowie im Vergleich mit nicht medikamentösen Therapien bei sieben so genannten Volkskrankheiten analysieren: Diabetes Typ 1 und Typ 2, Bluthochdruck, Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) stehen ebenso auf der Agenda des Instituts wie Demenz und Depression. Therapiealternativen sollen vor allem danach bewertet werden, ob sie für den Patienten eine Verbesserung bringen.
Es gibt auch kritische Berichte über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). So wird im Blog Homöopathie & Forschung berichtet, dass das IQWiG laut BPI falsche Patienten-Informationen verbreitet. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisierte scharf eine durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) veröffentlichte Informationsschrift für Patienten zum Thema „Nahrungsergänzungsmittel und komplementärmedizinische Präparate“. Darin enthaltene Aussagen seien falsch und diskreditierten Arzneimittel.
Nachdem ich im Januar 2009 bei meinem Hautarzt war, hatte ich ein paar Informationsseiten mitnehmen können (hier im Blog schon davon berichtet), auf denen eindeutig hervor ging, dass offenbar die Ärzte (zumindest mein Hautarzt) deutliche Nachteile durch den Gesundheitsfonds hat.
Die Angestellten, die beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert sind, bezahlen teilweise auch ca. 5 % mehr Krankenkassenbeitrag seit 01.01.2009, also seit der Gesundheitsfonds eingeführt wurde. Also auch die Angestellten sind die Verlierer des Gesundheitsfonds.
Die Patienten werden durch die starke finanzielle Reglementierung vom Hausarzt zum Facharzt und wieder zurück verwiesen, was zu längeren Wartezeiten bei den Ärzten führt und zu mehr Arztbesuche, da der Facharzt aus finanziellen Notwenigkeiten heraus den Patienten eben zurückverweist, obwohl der Facharzt dem Patienten möglicherweise den letzten Arztbesuch ersparen könnte. Rechnet man sich die Zeit aus, die ein Patient dafür (sinnlos) aufbringen muss und versieht diese Zeit mit einem fiktiven Wert, was nun Zeit einmal ist, so entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden, der nicht zu unterschätzen ist.
Die Krankenkassen „jammern“, dass der %-Anteil der Krankenkassenbeiträge vom Bruttolohn mit Sicherheit nicht ausreichen wird, es wäre viel zu wenig.
Wo sind denn eigentlich die Gewinner des Gesundheitsfonds? Ich selbst habe noch keine gefunden. Doch wenn einige verlieren, muss es automatisch auch Gewinner geben.
Im Blog haushaltsgeld.net zum Thema “Gesundheitsfonds: AOKs sind die großen Gewinner” wird mit einigen Zahlen die Fondszuweisungen konkretisiert.
Doch sind die AOKs die einzigen Gewinner, oder werden aus politischen Gründen einige Gruppen (Gewinner) einfach verschwiegen?
Wer in Bayern wohnt und sich nicht so einfach den Auswirkungen des Gesundheitsfonds aussetzen lassen möchte, hat hier die Möglichkeit den fast fertigen Brief an unseren Ministerpräsidenten Horst Seehofer als PDF-Dokument auf seinen PC zu holen, ihn bei sich auszudrucken, mit dem eigenen Namen und Adresse versehen und dem Ministerpräsidenten per Post zu schicken.
Hier ist der Inhalt des Briefes aufgeführt:
Herrn
Ministerpräsident Horst Seehofer
Postfach 220011
80535 München
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
meine Ärztin/mein Arzt hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass meine ambulante ärztliche Versorgung in den Haus- und Facharztpraxen gefährdet ist. Die Ursache dafür ist Unterfinanzierung der Regelleistungsvolumina, die meine Ärzte seit Einführung des Gesundheitsfonds für ihre Tätigkeit zugeteilt bekommen. Ich habe mich über die Höhe der Arzthonorare informiert und bin überzeugt, dass mit diesen Beträgen eine vernünftige, bedarfsorientierte, ambulante gesundheitliche Betreuung nicht gewährleistet werden kann.
Sie haben bei Ihrem Amtsantritt versprochen, dass Sie sich für die Bedürfnisse der bayerischen Bevölkerung auf Landes- und Bundesebene einsetzen werden.Bitte lösen Sie dieses Versprechen ein und stellen Sie für mich und meine Familie sicher,
… dass die Krankenkasse die nötigen Mittel für gute ambulante Medizin bereitstellt, weil nur so meine gesundheitliche Versorgung in allen Bereichen gesichert ist.
… dass die wohnortnahe ambulante ärztliche Versorgung durch meine vertrauten Haus- und Fachärzte in Bayern erhalten bleibt, damit mir lange Anfahrtszeiten, lange Wartezeiten und Klinikambulanzen erspart bleiben.
… dass der Gesundheitsfond zurückgenommen wird, weil er durch den Mittelabfluss aus Bayern zu einer Verschlechterung der ambulanten ärztlichen Versorgung der bayerischen Versicherten führt.
… dass die Planwirtschaft im Gesundheitssystem beendet wird, weil Krankheit nicht planbar ist.
… dass die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Jahresbilanzen vorlegen und die Verwendung der Versicherungsgelder lückenlos und nachvollziehbar ausweisen müssen.
… dass die verantwortlichen Gesundheitspolitiker der Großen Koalition in Berlin, allen voran Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, mir unmissverständlich erklären, ob sie die wohnortnahe ambulante Versorgung der Bevölkerung in den Arztpraxen mit freiberuflich tätigen Ärzten erhalten wollen oder nicht. Falls nein, möchte ich vor der Bundestagswahl eine klare Aussage darüber, wie die ambulante Versorgung, insbesondere die fachärztliche Versorgung, alternativ sichergestellt werden soll, damit ich meine Wahlentscheidung überdenken kann.
Name Vorname PLZ Wohnort Straße
Die Beratung und Behandlung der Fachärzte wird durch diese strikt nach den Einschränkungen der Kassenmedizin (wirtschaftlich, ausreichend, zweckmäßig, notwenig) vorgenommen. Im Regelfall werden die Patienten nach einmaliger Beratung wieder an den Hausarzt zurückverwiesen. Notfälle und Schwerkranke erhalten fachärztliche Diagnostik und Therapie im zwingend erforderlichen Umfang.
Als Selbstzahler stehen natürlich auch künftig alle therapieoptimierenden Leistungen der Praxis in vollem Umfang zur Verfügung. Die Behandlungskosten richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Bei meinem Hautarzt und Allergologen in Erlangen Dr. med. Detlef Dieckmann und Dr. med. Claudia Dieckmann habe ich Informationen gefunden, die mir die Auswirkungen des Gesundheitsfonds seit dem 01.01.2009 klar werden lassen.
Der Gesundheitsfonds ist ein Konzept zur Umorganisation der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland, das am 1. Januar 2009 eröffnet wurde. Dabei erhalten Ärzte für die Versorgung der Gesetzlichen Krankenversicherungen ein sogenanntes Regelleistungsvolumen.
Das heißt: Für eine vorab festgelegte Patientenzahl erhält jeder Arzt eine ebenfalls vorab festgelegte Honorarsumme (Dies könnte man auch als Planwirtschaft bezeichnen.). Wer mehr Patienten versorgt, bekommt dafür noch 1/10 (1,94 Euro) des Honorars. Selbst eine Job-Sharing Praxis hat bei ausgedehnten Operationen keinen Anspruch auf zusätzliche Vergütung.
Für beispielsweise hautärztliche Beratung, Untersuchung und Behandlung zahlen die Gesetzlichen Krankenkassen künftig 19,47 Euro pro Patient für ein ganzes Quartal. Nach dem ersten Arzt-Patienten-Gespräch (14,50 Euro) verbleiben für weitere Behandlungen, apparative und labortechnische Untersuchungen, Allergietestungen, Bestrahlungen, kleine operative Eingriffe, Proktologie, Wundversorgung, Injektionen, Verbände, Hausbesuche, Telefonate und Arztbriefe somit 5 Euro Honorar pro Patient für das gesamte Quartal.
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